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Wussten Sie...

...dass verabreichte Wechselhormone von Frau zu Frau unterschiedlich abgebaut werden?

... und dass der Einfluss dieser Abbauprodukte auf Ihren Körper positive oder negative Auswirkungen haben kann?


Wir behandeln Sie immer nach dem Stand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse! 

 

GESUNDE WECHSELJAHRE

Will man den Wert „Gesundheit“ im Laufe des menschlichen Lebens auch den richtigen Stellenwert geben, so zählt letzlich nicht alleine „wie ALT man wird“ sondern „WIE man alt wird“. Die Wechseljahre (Klimakterium) mit ihren dramatischen Veränderungen der Geschlechtshormonspiegel und die oft daraus resultierenden Beschwerden und Befindlichkeiten lassen für viele Frauen, anders als beim Mann, spürbar den Eintritt in die zweite Lebenshälfte erkennen.

Um 1900 lag die Lebenserwartung noch bei ca. 40 Lebensjahren. Bis in das vorige Jahrhundert war damit die Lebenserwartung einer Frau gleichzusetzen mit dem Eintreten der Wechseljahre. Heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, verzeichnen wir in Österreich eine durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen von über 80 Lebensjahren, das ist eine Steigerung um mehr als 100%. Ein heute geborenes Kind hat sogar eine Chance über 50%, älter als 100 Jahre zu werden.

Das Klimakterium hat aber immer, individuell unterschiedlich, zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr begonnen. Es ist nur vordergründig durch die letzte Periodenblutung im Leben einer Frau (der Menopause) gekennzeichnet.

Früher hat eine chauvinistische Medizin viele der rund um die Menopause auftretenden, möglichen Symptome wie Hitzewallungen, Schlafprobleme, Nervosität, Reizbarkeit, Depressionen, Kopfschmerzen oder auch Abgeschlagen­heit und Müdigkeit ironisiert.

Wirksame Strategien, der während der Wechseljahre auftretenden Gewichts­zunahme und der in unserem Gesellschaftsbild ungünstigen Änderung des Fettverteilungsmusters zu begegnen, hat man nicht gekannt, weil man sich noch nicht intensiv mit dem frauenspezifischen Hormon- und Fettstoffwechsel auseinandersetzen konnte. Ebenso war der Krankheitsmechanismus von Herz- und Gefäßerkrankungen bei Frauen nach den Wechseljahren ungeklärt. Es wurde darüberhinaus wenig dazu beigetragen, dass der auch hormonell behandelbare Harnverlust mit seiner allgemein einsehbaren psychosozialen (Depressionen, Schamgefühl) hygienischen (Ekzeme) und Kostenproblematik (Einlage, Windeln) zu enttabuisieren und damit Frauen aus einer gesellschaftlichen Vereinsamung zu führen.

Heutzutage sind international über 50% der Absolventen des Medizinstudiums Frauen und nicht zuletzt hat auch damit der Begriff „Gendermedicin“, also „Frauenspezifische Medizin“ in unsere Gesundheitsversorgung Eingang gefunden. Neue und noch gar nicht komplett abschätzbare gesundheits- und gesellschaftspolitischen Aufgaben kommen damit auf uns zu.

Verbesserte medizinische Versorgung hat unsere Lebensspanne weit über das reproduktive Alter hinaus erweitert. Damit treten verschiedenste altersspezifische Erkrankungen auf, wie Diabetes, degenerative Gelenksleiden oder Herz-Kreislauferkrankungen. Es besteht damit nicht mehr nur das Ziel, möglichst alt zu werden, sondern alle Mangelzustände in dieser gewonnenen Lebensphase möglichst adäquat auszugleichen. So wie bei Zuckerkrankheit Insulin verabreicht werden kann, wird durch die Gabe weiblicher Steroidhormone eine prämenopausale Situation simuliert.

Hat eine Frau keinerlei Wechselbeschwerden und liegt kein osteoporotisches oder kardiovaskuläres Risiko vor, ist es nach heutigem Stand des Wissen auch nicht notwendig, prophylaktisch Östrogen und Progesteron zu verabreichen. Allerdings sind Vorsorgekontrollen notwendig. Besonders Knochenschwäche (Osteoporose) kann zunehmen, weil die schützende Östrogen­produktion wegfällt. Neben der Knochendichtemessung steht hier vor allem das Instrument der Östrogenspiegelbestimmung zur Verfügung. Unterhalb eines „kritischen Wertes“ ist kein Knochenschutz durch den Restöstrogenspiegel mehr gegeben. Volkswirtschaftlich betrachtet, können gewaltige Kosten durch das Vermeiden von Knochenbrüchen, stark reduziert werden.

Bei Störungen und Beeinträchtigung des perimenopausalen Wohlbefindens steht aber eine breite Palette moderner Diagnostik, die verschiedenste Hormon­bestimmungen und eventuell auch Stimulationstests umfasst, zur Verfügung. Hauptaugenmerk ist aber immer auf ein ausführliches, anamnestisches Gespräch zu legen.

Bestehen nur lokale Disbalancen der Sexualsteroide, wie trockene Augen oder Haarausfall, so können diese Symptome auch topisch durch Salben oder Lösungen behandelt werden. Allerdings können einem Symptom eine Reihe verschiedener unterschiedlicher Mangelkonstellationen von Sexualsteroiden zu Grunde liegen, eine exakte Abklärung zur Verabreichung geeigneter Präparate ist notwendig. Bei Hauttrockenheit, Faltenbildung und Fettverteilungsstörungen („bodyshaping“) ist es möglich durch „Hormonkosmetik“ Vorteile für die postmenoausale Frau zu erzielen.

Eine Unzahl von Hormonen, Gewebshormonen, Proteinen und Vitaminen arbeiten am Bau des Stoffwechsels mit. Von Wichtigkeit ist deshalb die gesamtheitliche Betrachtung von Sexualsteroiden, Knochenstoffwechsel und anderer Drüsen, wie der Schilddrüse oder der Bauchspeicheldrüse. Beispielsweise erhöht ein Mangel des Vitamin D im Zusammenspiel mit den Sexualsteroiden nicht nur das Osteoporoserisiko, sondern auch die Chance an Brust-, Dickdarmkrebs, Darmentzündung oder rheumatoider Arthritis zu erkranken.

Es ist anzumerken, dass offensichtlich pflanzliche Östrogene eine sehr günstige Auswirkung auf Wechselbeschwerden zeigen, allerdings muss die Substitution schon sehr frühzeitig mit Wechseleintritt begonnen werden.

Ergänzend stellt auch die wichtige „LIFESTYL-MEDICIN“, also die Art des Umganges mit körpereigenen Ressourcen, einen wesentlichen Bestandteil zur Gesundheit dar. Körperliche Aktivität und zeitweiliges Fasten sind hier zwei wichtige Säulen: nächtlicher gesenkter Blutzuckerspiegel („Dinner-Cancelling, der Verzicht auf das Abendessen“) bedeutet eine Stoffwechselratensenkung und damit eine Verlängerung des Lebens. Gewichtsreduktion und Entschlackung ist so „natürlich“ erreichbar. Parallel hierzu können Enzyme, die sonst unser Blut von Säureresten entsorgen, unseren epigenetischen Code neu bearbeiten, ein „Verjüngungseffekt“ kommt zustande.

Frauenheilkunde und Geburtshilfe bietet die Herausforderung, den Menschen von Geburt an bis ins Senium medizinisch und ethisch begleiten zu dürfen. Die Behandlung von hormonellen Mangelzuständen im Klimakterium bedeutet die Aufwertung eines neuen Schwerpunkts: Erkrankungen und Veränderungen des fortgeschrittenen und höheren Lebensalters.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Disziplinen leistet damit unser Fach auch seinen Beitrag zur Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen, degenerativen Knochen- und Gelenkserkrankungen sowie Hirnleistungsstörungen. Ihre Frauenärzte/innen begleiten Sie gerne durch diese anspruchsvolle Lebensphase: Gesundheit bedeutet für uns alle nicht nur Freiheit von Krankheit, sondern körperliches und geistiges Wohlbefinden, als Voraussetztung für ungetrübte Freude am Leben.